Verhaltensstrategie bei Hunden
Angst ist eine natürliche Reaktion auf potenziell bedrohliche Situationen – auch bei Hunden. Doch wenn die Angst übersteigert, häufig oder scheinbar grundlos auftritt, kann sie das Leben des Hundes und seines Menschen stark belasten. Besonders sogenannte Angsthunde, die durch schlechte Erfahrungen, mangelnde Sozialisierung oder genetische Veranlagung besonders sensibel reagieren, benötigen gezielte Unterstützung im Alltag.
Verhaltensstrategien helfen dabei, dem Hund Sicherheit zu vermitteln, Stress abzubauen und schrittweise Vertrauen aufzubauen. Dabei geht es nicht um schnelle Lösungen, sondern um einen geduldigen, liebevollen und individuellen Weg, der Hund und Halter langfristig stärkt.
In der Praxis spricht man von den sogenannten 4 Fs. Die 4Fs können auch mitunter schnell in einander übergehen.
Flight (flüchten)
Straßenhunde haben häufig gelernt, dass die Flucht an zu treten eine sehr effektive Methode der Angstbewältigung ist. Dieses wird immer dann ausgeführt, wenn der Hund viel Raum hat. In einem zu Hause hat der Hund in der Regel nicht diese Fluchtmöglichkeit und wird sich eine Ecke oder andere Versteckmöglichkeit suchen.
Fight (kämpfen)
Angsthunde können auch nach "Vorne" gehen und sehen möglicherweise im Kampf den letzten Ausweg. Fühlt sich ein Angsthund z.B. in eine Ecke gedrängt und sieht keine Möglichkeit zur Flucht, so besteht die Möglichkeit, dass er zum Angriff übergeht. Ähnliches Verhalten heraus kann auch aus dem Freeze heraus passieren, wenn der Angsthund die Situation doch nicht mehr ertragen kann.
Flirt (flirten)
Flirten ist ebenfalls eine Methode die Angsthunde entwickelt haben. Flirten ist in unserem Sprachgebrauch eher irreführend, denn der Hund unterwirft sich und versucht zu beschwichtigen, so dass man von ihm ablässt.
Freeze (erstarren)
Der sogenannte Freeze oder auch das Erstaren bzw. Einfrieren ist eine Verhaltensstrategie um sich "unsichtbar" zu machen. Sprich wenn ich mich nicht rühre passiert mir auch nichts. Solche Hunde lassen in der Regel vieles über sich ergehen, aber hier kann der Schein trügen und der Hund kann auch zu Beißen und in den Fight gehen, wenn es ihm zu viel wird.