Symptome

Angst zeigt sich bei Hunden auf sehr unterschiedliche Weise – mal leise und zurückgezogen, mal laut und auffällig. Gerade bei Angsthunden, die besonders sensibel auf Umweltreize oder bestimmte Situationen reagieren, ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen. Viele dieser Symptome werden im Alltag übersehen oder fehlgedeutet, obwohl sie wichtige Hinweise auf das emotionale Wohlbefinden des Hundes geben. Hier kann man zur entsprechenden Verhaltensanalyse ein sog. Ethogramm erstellen, welches Wert-Frei das Verhalten des Hundes in verschiedenen Situationen beschreibt.
Ob körperliche Reaktionen wie Zittern und Hecheln, verändertes Verhalten wie Rückzug oder plötzliches Bellen – die Symptome der Angst sind vielfältig. Wer sie erkennt und ernst nimmt, schafft die Grundlage für eine gezielte Unterstützung und ein vertrauensvolles Miteinander. 

Verhaltenssymptome

  • Vermeideverhalten: Der Hund möchte ausweichen, flieht oder versteckt sich (z. B. unter dem Tisch, in der Ecke).
  • Einfrieren („Freeze“): Erstarrung – der Hund bleibt bewegungslos stehen oder liegt zitternd da.
  • Fluchtverhalten: Panisches Davonrennen – ggf. mit Leinenriss oder Ausbruch aus dem Geschirr.
  • Unterwürfigkeit: Ohren anlegen, Schwanz einklemmen, geduckte Haltung.
  • Aggressives Verhalten: Knurren, Schnappen oder Beißen – meist aus Unsicherheit (nicht „böse“ gemeint).
  • Vermehrtes Bellen oder Jaulen: Häufig schrilles oder panisches Bellen in Angstsituationen.
  • Hyperaktivität: Unruhiges Umherlaufen, ständiges Hecheln, Zittern.
  • Verweigerung: Fressen wird verweigert, Kommandos werden ignoriert oder vergessen.
     

Körperliche Symptome

  • Hecheln ohne Hitze oder Anstrengung (Stressreaktion).
  • Zittern – insbesondere bei Geräuschangst (z. B. Silvester).
  • Durchfall oder plötzlicher Harndrang („Angstkot“ oder „Angstpinkeln“).
  • Erhöhter Puls / Herzklopfen (nur mit Tierarzt oder Stethoskop sichtbar).
  • Schuppenbildung (Stressschuppen, vor allem bei kurzhaarigen Hunden sichtbar).
  • Vermehrtes Speicheln / Sabbern.
  • Vermehrtes Kratzen, Lecken (u.a. auch Licky Fits) oder Pfotenbeißen (auch als Selbstberuhigung).


Emotionale und langfristige Anzeichen

  • Anhaltende Anspannung auch ohne aktuellen Auslöser.
  • Meideverhalten gegenüber bestimmten Menschen, Orten oder Geräuschen.
  • Geringes Selbstvertrauen – zögert, Neues auszuprobieren.
  • Erschöpfung durch dauerhaften Stress.
  • Zwanghaftes Verhalten (z. B. Kreiseln, Lecken an Gegenständen).
  • Hypervigilanz (ständiges Scannen der Umgebung).

 

Typische Auslöser bei Angsthunden

  • Laute Geräusche (Silvester, Gewitter, Schüsse)
  • Unbekannte Menschen oder Hunde
  • Tierarztbesuche
  • Verlassenwerden (Trennungsangst)
  • Umweltreize (Roller, Fahrräder, Busse)
  • Schlechte Erfahrungen / Traumata (z. B. aus dem Auslandstierschutz)
  • ...

Je länger ein Hund der Streß oder der Angst ausgesetzt ist ohne sich erholen zu können, desto stärker kann er gesundheitliche Schäden davontragen.

© 2025 Björn Petri . Alle Rechte vorbehalten.

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